Heizungstausch: Förderaktionen 2022

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Heizungstausch: Diese Förderungen stehen 2022 bereit

22. Dezember 2022

Fossile Heizsysteme sind schlecht für die Umwelt und die Geldbörse. Deshalb wurden die Fördertöpfe zur Unterstützung für Heizungs- und Warmwassermodernisierungen wieder aufgefüllt, wodurch die Heizungssanierung so attraktiv wie nie zuvor wird! Der Wechsel von einer Kohle-, Öl- oder Gasheizung auf ein klimafreundliches Heizsystem wird auf Bundesebene in privaten Haushalten mit bis zu 7.500 Euro Förderung unterstützt. Zudem sind für einkommensschwache Haushalte weitere 80 Millionen Euro vorgesehen. Und auch im mehrgeschossigen Wohnbau wird die thermische Sanierung gefördert – mit insgesamt 60 Millionen Euro. Aber welche Förderung steht Ihnen zu? Hier finden Sie einen Überblick über die wichtigsten aktuellen Aktionen und Neuerungen für 2022.

Wer kann die Förderung beantragen?

Die „raus aus Öl und Gas“-Förderung für Ein-/Zweifamilienhäuser und Reihenhäuser richtet sich an (Mit)EigentümerInnen, Bauberechtigte oder Mieter:innen eines Ein-/Zweifamilienhauses oder Reihenhauses. Im Rahmen von „raus aus Öl und Gas“ 2021/2022 kann pro neuem Heizungssystem nur ein Förderungsantrag gestellt werden. Somit kann auch in einem Zweifamilienhaus bei Umstieg auf ein neues gemeinsames Heizungssystem nur ein Antrag auf Förderung gestellt werden. Eine Förderung ist nur für Bestandsgebäude im Inland möglich. Es muss eine überwiegend private Nutzung der geförderten Heizung gewährleistet sein, d. h., die zu Wohnzwecken dienende Fläche muss mehr als 50 % des Gesamtgebäudes betragen.

Was wird gefördert?

Gefördert wird der Ersatz eines fossilen Heizungssystems (Öl, Gas, Kohle/Koks-Allesbrenner und strombetriebene Nacht- oder Direktspeicheröfen) durch ein neues klimafreundliches Heizungssystem. Gefördert wird in erster Linie der Anschluss an eine hocheffiziente Nah-/Fernwärme. Ist diese Anschlussmöglichkeit nicht gegeben, wird der Umstieg auf eine Holzzentralheizung oder eine Wärmepumpe gefördert. Die förderungsfähigen Kosten umfassen die Kosten für das Material, die Montage sowie Planungskosten. Die Demontage- und Entsorgungskosten für außer Betrieb genommene Kessel und Tankanlagen sind ebenso förderungsfähig. Die Heizungsanlage muss von einer befugten Fachkraft fach- und normgerecht installiert werden. Anlagen, die in Eigenregie errichtet werden, sind somit von der Förderungsaktion ausgeschlossen.

Welche Voraussetzungen müssen für eine Förderung erfüllt sein?

Im Rahmen von „raus aus Öl und Gas“ wird der Ersatz eines fossilen durch ein klimafreundliches Heizungssystem gefördert. Die Altanlage ist außer Betrieb zu nehmen und inkl. eventuell vorhandener Brennstofftanks ordnungsgemäß zu entsorgen. Ist eine Entsorgung der Brennstofftanks nicht möglich, so müssen diese jedenfalls entleert, gereinigt und verplombt werden. Die fachgerechte Entsorgung ist der Förderungsabwicklungsstelle auf Nachfrage nachzuweisen. Die Vorlage eines aktuellen Energieberatungsprotokolls des jeweiligen Bundeslandes, eines gültigen Energieausweises (max. 10 Jahre alt) vom Wohngebäude oder eines Gesamtsanierungskonzeptes ist notwendig.

Wie hoch ist die Förderung?

Die Förderung wird in Form eines einmaligen, nicht rückzahlbaren Investitionskostenzuschusses vergeben. Planungskosten werden mit max. 10 % aller förderungsfähigen Kosten bei der Berechnung der Förderung berücksichtigt. Die maximale Förderungssumme ist abhängig von der förderungsfähigen Maßnahme:

Förderfähige Maßnahme Max. Förderung
Ersatz des fossilen Heizungssystems durch klimafreundliche oder hocheffiziente Nah-/Fernwärme oder Holzzentralheizung 7.500,00
Ersatz des fossilen Heizungssystems durch Wärmepumpe (Für Wärmepumpen mit einem Kältemittel mit einem GWP zwischen 1.500 und 2.000 wird die ermittelte Förderung um 20 % reduziert.) 7.500,00
Zuschlag bei Ersatz des fossilen Heizungssystems durch hocheffiziente Nah-/Fernwärme im Ortskern in Erdgas-versorgten Gebieten + 2.000,00

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit zusätzliche Landesförderungen zu beziehen. Wie sich diese zusammenstellen, finden nachfolgend:

Landesförderung Burgenland

Landesförderung Wien

Landesförderung Niederösterreich

Landesförderung Steiermark

Landesförderung Oberösterreich

Landesförderung Salzburg

Landesförderung Kärnten

Landesförderung Tirol

Landesförderung Vorarlberg

    Die 5 häufigsten Fehler und Missverständnisse bei der Heizungsmodernisierung

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    Die 5 häufigsten Fehler und Missverständnisse bei der Heizungsmodernisierung

    27. Mai 2021

    Mit den richtigen Tipps und Tricks sind Heizungsmodernisierungen schnell und problemlos möglich. Foto: Unsplash/Alex Perz

    1. Warten, bis die Heizung nicht mehr geht

    Das kann ungemütlich werden – gerade an den ersten kalten
    Tagen im Jahr sind Installateur:innen vielbeschäftigt, da viele Heizungen
    ausfallen oder nicht anspringen. Neben den Schwierigkeiten, spontan einen
    Fachmann ins Haus zu bekommen, kann der Tausch auch länger dauern, weil Ihr Installateur die Geräte erst bestellen muss. Erschwerend kommen die neuen Bautechnikgesetzte der einzelnen Länder zu tragen, welche
    „Ölkesseleinbauverbote und – alternativenprüfungen“ anstreben. Auch ein
    „Mitteilungsverfahren für bewilligungspflichtige technische Einrichtungen“
    dauert vier Wochen ab vollständiger Einbringung der erforderlichen Unterlagen!

    Deswegen: Lassen Sie vor allem ältere Geräte warten und
    durchchecken und planen Sie einen Heizungstausch langfristig vor.

    2. Zu kurzfristig gedacht

    Eine neue Heizung ist eine langfristige Anschaffung. Ziehen
    die Kinder in ein paar Jahren aus? Werden Sie Fenster oder Dach sanieren? Antworten auf diese und andere Fragen haben Einfluss auf die Dimensionierung Ihrer Heizung. Besprechen Sie bei der Planung die langfristige Nutzung und ob Ihre neue Heizung skalierbar ist – denn ist etwa der Heizkessel zu groß für Ihre Bedürfnisse, ist auch die modernste Technik nicht effizient.

    3. Schnäppchenjagd und Pfusch

    Wie kompliziert kann das sein? Es gibt im Internet seriöse Seiten, wo man sich kleine Tipps für Reparaturen anschauen kann. Private Hauseigentümer planen oft, die Sanierungskosten mit viel Eigenleistung niedrig zu halten. Tiefer gehende Arbeiten an der Heizungsanlage sollte aber wirklich nur der Fachmann übernehmen. Fehler beim Einbau der Anlage können erhebliche Konsequenzen nach sich ziehen, die im schlimmsten Fall lebensgefährlich enden. Ebenso zu warnen ist vor selbstständigen Internetkäufen –nicht nur ist es als Laie schwer einzuschätzen, welche Produkte zusammen und in Ihr Haus passen. Auch bauen Installateure zu Recht keine Geräte ein, deren Herkunft sie nicht kennen, denn sie haften dann für das korrekte und sichere Funktionieren.

    4. Förderungen verpassen

    Aktuell gibt es eine Bundesförderung über 5.000 Euro, die den Ausstieg aus Heizen mit Öl und Gas erleichtert. Die Bundesländer legen darauf noch zwischen 3.000 und 6.000 Euro drauf. Welche Heizungsarten und Sanierungsarbeiten aber konkret gefördert werden, ist lokal und regional unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab. Klären Sie zuerst die Möglichkeiten für Förderungen, bevor ein Fachbetrieb mit der Arbeit beginnt. Bei manchen Förderungen ist eine wichtige Bedingung, dass die Arbeit noch nicht aufgenommen wurde – die Förderung muss vor dem Start der Sanierungsarbeiten eingereicht und bewilligt sein.

     5. „Wenn ich die Heizung tausche, muss ich gleich mein ganzes Haus sanieren“

    Unter “Teilsanierung” versteht man den Austausch einzelner Komponenten wie etwa der Heizungsanlage, manchmal erweitert um die Dämmung einer Geschoßdecke. Eine “Vollsanierungen” dagegen umfassen zusätzlich noch die Außenhülle des Gebäudes, wie Wände, Fenster, Türen. Laut der Österreichischen Energieagentur erreichen Teilsanierungen ein sehr gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis – wenn das Energiesystem auf effizientes Niveau und adäquate Dimensionierung gebracht wird. Wichtig ist, dass Heizung und Dämmung zusammenpassen – lassen Sie sich
    hierzu vom Heizprofi beraten.

    Umfrage: Österreicher*innen wollen im Privatleben CO2 sparen

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    Umfrage: Österreicher*innen wollen im Privatleben CO2 sparen

    Überschwemmung in Ulm an der Donau. 81% der Österreicher*innen sind über zunehmendes Extrem-Wetter besorgt. ( Foto: Pexels.de)

    11. August 2021

    81% der Befragten sind besorgt, dass extreme Wetter-Ereignisse infolge des Klimawandels zunehmend auftreten. Unter anderem darum sind jetzt viele bereit, im eigenen Zuhause CO2 zu sparen.

    Rund 80 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher fürchten, dass es zu spät sei, Umweltschäden für folgende Generationen abzuwenden. Das sind Ergebnisse aus dem „Energie-Trendmonitor Österreich 2021“. Dafür wurden im Auftrag des Unternehmens Stiebel Eltron 1.000 Verbraucherinnen und Verbraucher von einem Marktforschungsinstitut befragt.

    Die große Mehrheit der Bevölkerung ist bereit, das eigene Verhalten für den Klimaschutz zu ändern: 86 Prozent wollen freiwillig die eigenen CO2-Emissionen im Alltag einschränken. Gut 60 Prozent sind etwa bereit, auf Flugreisen innerhalb Europas zu verzichten. Ebenso viele würden für den Klimaschutz eine deutlich höhere CO2-Abgabe je Flugticket bezahlen.

    Die Befragten können sich vorstellen, auf Europa-Flüge und fossiles Heizen zu verzichten. Grafik: freepix.com

    Umweltfreundliches Heizen – Was hält davon ab?

    Private Haushalte können viel CO2 einsparen, wenn fossile Brennstoffe für Warmwassererzeugung und Heizung reduziert werden und wenn die Heizung effizient arbeitet. 4 von 5 Befragten gaben an, dass ihnen Klimaschutz beim Heizen wichtig ist. Allerdings bestehen nach Ansicht der Verbraucher*innen bei der konkreten Umsetzung zahlreiche Hindernisse: 77 Prozent beklagen, sie werden über klimafreundliches Heizen zu wenig informiert. 60 Prozent fehlt das Wissen, wie sie bei einem Umstieg auf klimafreundliche Heiztechnik finanziell unterstützt werden.

    Einen Überblick und Kostenvergleich inklusive Förderungen bietet der Quick-Check Heizung. Er zeigt auf einen Blick für den eigenen Haushalt, welche Kosten und wieviel CO2-Emissionen mit welcher Heizung anfallen – und wieviel man im Vergleich zur alten Heizung einsparen kann.

    Fördergelder vorhanden

    Allein vom Bund stehen 2021/22 für „Raus aus Öl und Gas“ und Sanierungsoffensive für Private und Betriebe insgesamt 750 Millionen Euro zur Verfügung. In Kombination mit Förderungen der Bundesländer sind pro Haushalt maximal zwischen 8.000 und 13.000 Euro an Unterstützung für den Heizungstausch möglich.

    Heizenergietrends 2019/20: Raus aus Öl und Gas, her mit Biomasse und Wärmepumpen!

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    Heizenergietrends 2019/20: Raus aus fossilen Brennstoffen, Plus für Biomasse und Wärmepumpen

    In den letzten 2 Jahren wurde seltener mit Kohle, öfter mit Pellets geheizt. Grafik: meineheizung.at, Fotos von freepix.com

    27. Mai 2021

    Statistik Austria erhebt alle zwei Jahre den Gesamtenergieeinsatz der Österreichischen Haushalte. Während der Verbrauch ähnlich geblieben ist, haben sich die Energiequellen verändert.

    Der Gesamtenergieeinsatz der Haushalte 2019/2020 in Österreich ist verglichen mit der Periode 2017/2018 beinahe gleichgeblieben und hat lediglich geringfügig um 0,4% abgenommen. Während die Heizgradsummen in der Erhebungsperiode 2019/2020 um 7,3% unter denen der Erhebungsperiode 2017/2018 lagen, nahm die Anzahl der Haushalte und die Wohnfläche geringfügig zu. Das bedeutet, dass effizienter geheizt wurde, aber die beheizte Fläche zugenommen hat, was sich beinahe ausgleicht.

    Nach Energieträgern betrachtet hat am stärksten der Verbrauch an Erdgas um 17,5% abgenommen. Der Verbrauch von Fernwärme ist um 9,43% gestiegen. Der Einsatz von Heizöl nahm um 12,46% ab.

    Die Gruppe der holzbasierten biogenen Energieträger wurde insgesamt um 5,91% vermehrt eingesetzt, wobei der Anstieg hier insbesondere auf den Verbrauch an Holzpellets (um 24,90% mehr als in der Vorperiode) und an Hackschnitzel (mit nunmehr 8.981 TJ um 31,16% mehr als in der Vorperiode) zurückzuführen ist. Wesentlich ist die Energiebereitstellung in den Haushalten durch Wärmepumpen: Diese ist um 38,02% auf gewachsen.

    Die Beliebtesten Energiequellen (neben Strom) sind somit aktuell Fernwärme (c. 1.200.000 Haushalte), Holz (1.160.000 HH) und Naturgas mit ca. einer Million Haushalten. Wenn man allerdings alle Holzprodukte – also auch Pellets, Holzbriketts und Hackschnitzel – einrechnet, heizen die meisten Österreicher:innen mit Holz. Immerhin 440.000 Haushalte haben eine Wärmepumpe installiert.

    Der Stromverbrauch wird nicht getrennt nach Verwendung – also ob zum Heizen oder für andere Geräte – erhoben.

    Österreich geht das Treibhausgasbudget aus

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    Österreich geht das Treibhausgasbudget aus

    Österreich verursacht 80 Mio Tonnen CO2 pro Jahr. Foto: Unsplash

    2. April 2021

    Österreich wird sein laut Pariser Klimaabkommen verbleibendes Treibhausgas-Budget gesetzlich regeln. Beim aktuellen Ausstoß von rund 80 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten reicht es nur noch für wenige Jahre.

    Im Rahmen des Pariser Klimaabkommens einigten sich die unterzeichneten Staaten auf das 1,5-Grad-Celsius-Ziel. Das heißt, dass die Erderwärmung gegenüber vorindustriellem Niveau deutlich unter zwei Grad begrenzt werden soll. Nun haben Wissenschaftler:innen berechnet, wie viel bis zum Jahr 2100 noch ausgestoßen werden darf, um diese Ziele einzuhalten: 420 bis 580 Milliarden Tonnen. Das Budget kann für jedes unterzeichnende Land berechnet werden. So hat Österreich ab 2018 ein Budget von 600 bis 830 Millionen Tonnen zur Verfügung. Im vergangenen Jahr emittierte Österreich rund 80 Millionen Tonnen.

    Die Folgen der Erderwärmung klingen gravierend, sind aber aller Voraussicht nach nicht mehr abzuwenden. Umweltkatastrophen wie Waldbrände und Überflutungen gelten aus Sicht der Wissenschaft als sehr wahrscheinlich, sollte sich die Erde im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter um 1,5 Grad Celsius erhitzen. Nun haben die Regierungsparteien mit den Stimmen von NEOS beschlossen, dass das verbleibende Treibhausgas-Budget gesetzlich geregelt werden soll. Bisher musste Österreich seinen Treibhausgasausstoß bis 2030 im Vergleich zu 2005 um 36 Prozent reduzieren. Das neue Ziel soll in den kommenden Monaten kommuniziert werden. Forscher des Grazer Wegener-Centers haben bereits berechnet, wie hoch die Summe sein dürfte: Laut Berechnungen der Wissenschafter:innen muss Österreich seine Emissionen bis Ende des Jahrzehnts um 48 bis 52 Prozent reduzieren.

    Beim derzeitigen Ausstoß von rund 80 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr würde das verfügbare Budget für knapp neun Jahre genügen. Reichen muss es allerdings bis zum Jahr 2040, wenn Österreich klimaneutral sein soll. Die Emissionen können auch durch den Zukauf von Klimazertifikaten ausgeglichen werden. Diese Option ist allerdings mit hohen Kosten verbunden und trägt nicht zum 1,5 Grad-Ziel bei.

    Studie: Bundesländer müssen bei Emissionen mitziehen

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    Studie: Länder müssen bei Emissionen mitziehen

    Energieagentur: Bei Emissionen wurden weniger als ein Drittel der Ziele bis 2030 erreicht. Grafik: Freepik.com

    2. April 2021

    Eine Studie der Österreichischen Energieagentur zeigt auf, dass die Entwicklung der Gesamtemissionen in den Bundesländern sehr unterschiedlich ist. So blieben die Emissionen etwa in der Steiermark konstant, während in Niederösterreich eine geringfügige Reduktion erreicht wurde und im Burgenland oder Tirol die Emissionen signifikant anstiegen.

    Bund und Bundesländer nehmen eine wichtige Rolle in der Energiewende ein. Mit der Einbringung des Erneuerbaren Ausbaugesetz (EAG) in den Nationalrat wurde ein erster Schritt in die österreichische Energiezukunft gemacht. Die Praxis zeigt allerdings, wie wichtig neben Gesetzesvorschlägen auch die Unterstützung in den Bundesländern ist.

    Die Studienergebnisse zeigen, dass die Anstrengungen zur Zielerreichung momentan nicht ausreichen und ausgebaut werden müssen. Vor allem im Bereich der Emissionen wurden laut Energieagentur bis 2020 nur zwei Drittel des angestrebten Ziels von minus 16 Prozent und weniger als ein Drittel der derzeitigen Ziele bis 2030 erreicht. Zudem wurden die Emissionsziele vonseiten der Europäischen Union für 2030 auf 55 Prozent angehoben, wodurch die Maßnahmen zusätzlich verstärkt werden müssen. Von 2005 bis 2018 ist der Anteil erneuerbarer Energie am Energieverbrauch in Österreich von 24 Prozent auf 33 Prozent gestiegen. Niederösterreich und Oberösterreich produzieren in absoluten Zahlen die größten Mengen. Den höchsten Anteil haben Kärnten mit 55 Prozent, gefolgt von Burgenland und Salzburg (je 48 Prozent). Am geringsten ist er in Wien (9 Prozent).

    Im Rahmen der Studie wurden auch die Ausbaupotenziale für Erneuerbare Energie in den Ländern untersucht. Dies zeigt ein erfreuliches Bild: Die im Regierungsprogramm anvisierten zusätzlichen 27 Terawattstunden (TWh) Strom aus erneuerbaren Quellen bis 2030 sind möglich. Bei Photovoltaik jedoch, die den Löwenanteil von zusätzlich elf TWh stemmen müsste, werde man das Ziel ohne Freiflächen nicht schaffen.

    Auch das EAG steht derzeit auf Bundesebene noch vor einer Hürde. Die Regierungsparteien müssen die Stimmen von SPÖ oder FPÖ gewinnen, um das Gesetz mit einer Zweidrittelmehrheit zu beschließen. Momentan verhandelt die Regierung mit der SPÖ mit dem Ziel, eine schnelle Einigung zu finden, damit das Gesetz noch vor dem Sommer beschlossen werden kann.

    https://www.kleinezeitung.at/oesterreich/5955659/Aufholbedarf_Windkraft-Fotovoltaik-Co_Betreiber-sehen-Laender

    https://www.sn.at/wirtschaft/oesterreich/erneuerbaren-verbaende-bundeslaender-bei-ausbau-saeumig-101463421

    https://www.derstandard.at/story/2000125295717/energiewende-steht-und-faellt-mit-engagement-der-bundeslaender

    Neue klimapolitische Maßnahmen nach Volksbegehren

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    Neue klimapolitische Maßnahmen nach Volksbegehren

    Klimarat, Klimakabinett und Klimamilliarde kommen. Grafik: freepik.com

    2. April 2021

    Infolge der Behandlung des Klimavolksbegehrens im Nationalrat plant die Regierung neue klimapolitische Meilensteine. So soll ein wissenschaftlicher Klimarat und ein Klimakabinett eingesetzt werden und die Sicherstellung der Klimamilliarde für die kommenden Jahre erfolgen.

    Im Klimarat sollen sich mindestens 100 Bürger:innen in die österreichische Klimapolitik einbringen. Ähnlich wie bereits auf Landesebene in Oberösterreich soll ein Klimaschutzkabinett geschaffen werden, dem u.a. Bundesministerin Leonore Gewessler und Bundeskanzler Sebastian Kurz angehören. Zentrale Aufgabe ist die enge Zusammenarbeit der Regierungsmitglieder und Bundesländer in klimapolitischen Fragen.

    Das Klimaschutzkabinett soll vor allem eine bessere Abstimmung zwischen Bund und Ländern bringen. Wie oft sich die Mitglieder unter Vorsitz des Bundeskanzlers und der Bundesministerin für Klima treffen, ist bislang noch Gegenstand der Gesetzesformulierung. Die Maßnahmen sollen im Rahmen eines Gesetzes vor dem Sommer in Begutachtung gehen. Der wissenschaftliche Klimarat soll eine eigene Geschäftsstelle erhalten und u.a. die Einhaltung der CO2-Budgets beobachten. Ob den Empfehlungen des Klimarates gefolgt werden muss, wird derzeit noch ausgearbeitet. Auch die Einführung eines Klimaverantwortlichkeitsfonds ist geplant. Dieser soll dafür sorgen, dass mit dem bei Verfehlungen eingenommenen Geld Klimaschutzmaßnahmen im Inland finanziert werden, um nicht Millionen für Subventionen von fossilen Brennstoffen auszugeben.

    Die Maßnahmen entsprechen einer Teilumsetzung des Klimavolksbegehrens, das von rund 380.000 Österreicher:innen im Vorjahr unterschrieben wurde. Viele der im Antrag genannten Punkte waren bereits im Regierungsprogramm zu finden: Dazu zählt etwa ein verbindlicher Klimacheck oder das Vorantreiben der Ökosteuerreform. Auch die längst fällige Liste klimaschädlicher Subventionen wurde in den Antrag eingearbeitet. Bis Juli 2021 soll eine Studie zum Abbau diesen Subventionen vorgelegt werden. Ebenfalls bis Juli will die Regierung die Möglichkeit von Klimaschutz als Grundrecht in der Verfassung prüfen lassen.

    Während die Initiator:innen des Klimavolksbegehrens die geplanten Umsetzungen als Erfolg werten, sind Umweltorganisationen sowie SPÖ und NEOS skeptisch. Den Oppositionsparteien geht der Entschließungsantrag der Regierung nicht weit genug. Zudem kritisierten sie die späte Übermittlung des Antrags. Beide Parteien zeigten sich allerdings offen gegenüber einer möglichen Zustimmung, falls die Inhalte verbessert sowie konkreter und ambitionierter gestaltet werden. Auch die Umweltorganisationen WWF, Greenpeace Global 2000 und Fridays for Future übten Kritik an der offenen Formulierung und an fehlenden zentralen Forderungen.

    Heizungstausch: Förderaktionen 2021

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    Heizungstausch: Förderaktionen 2021

    2. März 2021

    Die Fördertöpfe zur Unterstützung für Heizungs- und Warmwassermodernisierungen sind wieder aufgefüllt! Hier finden Sie einen Überblick über die wichtigsten aktuellen Aktionen und Neuerungen. Welche Förderung steht Ihnen zu? 

    Bundesweit: „Raus aus Öl und Gas“ und „Sanierungscheck“

    Für die Jahre 2021 und 2022 sind gut 650 Mio. € für die Sanierungsoffensive des Bundes und „Raus aus Öl und Gas“ vorgesehen. Privatpersonen und Betriebe werden beim Tausch eines fossilen Heizungs­systems auf einen Nah- bzw. Fernwärmeanschluss und – wo dies nicht möglich ist – auf eine klima­freundliche Wärmepumpe oder eine Holzzentralheizung mit bis zu 5.000 Euro unter­stützt.

    Gegenüber dem Vorjahr wurden einige Förderungskriterien vereinfacht bzw. das Förder­angebot attraktiver und unkomplizierter gemacht: Für „Raus aus Öl“ wird die Frist zwischen der Registrierung und der Antragstellung auf 6 Monate verlängert. Der maximale Förderungssatz wird auf 35 % erhöht.

    Zusätzlich wird die Sanierung und Dämmung von einzelnen Bauteilen mit dem „Sanierungscheck“ mit bis zu 2.000 Euro unterstützt, wenn diese zur Senkung der Heizkosten beiträgt. Bei Gebäuden, die älter als 20 Jahre sind, kann so etwa die Dämmung der obersten Geschoßdecke oder des Daches gefördert werden. Bei Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen als Dämmmaterial kann außerdem ein Zuschlag von 50 Prozent auf die jeweilige max. Förderungspauschale gewährt werden

    Voraussetzung für die Förderung ist ein Sanierungskonzept, Energieausweiß oder erfolgte Energieberatung – machen Sie jetzt dafür einen Termin mit Ihrem Installateur aus! Entscheiden Sie sich nach dem Termin für eine Sanierung von Heizung oder Gebäudeteilen, kann auch die Beratung mit der Förderung gegengerechnet werden.

    Bis Ende März können Sie sich übrigens auch noch für Bundesförderungen für Solaranlagen und die Erneuerung von Holzheizungen bewerben.

    Wichtig: Die Bundes- und Landesförderungen können kombiniert werden – so sind für einen Heizungstausch bis zu 11.000 Euro Förderung möglich!

      Bundesländer ziehen mit

      In Oberösterreich werden mit der Aktion „Adieu Öl“ noch weitere bis zu 2.900 Euro auf die Bundesförderung draufgelegt, wenn von einer Ölheizung zu einer nachhaltigen Heizlösung gewechselt wird. Zusätzlich übernimmt das Land die Kosten für die Entsorgung des alten Ölkessels zu 100 Prozent.

      In Niederösterreich wurde die Förderungen für einen Heizkesseltausch bis 2022 verlängert: Mit einem 3.000-Euro „NÖ Raus-aus-Öl-Bonus“ stockt das Land die Bundesförderung auf bis zu 8.000 Euro auf.

      Im Burgenland werden 2021 „Alternativenergieanlagen“ für’s Heizen, Kühlen und Warmwasser mit 30% gefördert, von Maßnahmen zu Effizienzsteigerung bestehender Systeme hin zu neuen Wärmepumpen und Biomasseheizungen.

      Die höchste Förderung für eine Heizungstausch gibt es aktuell in Kärnten: Das Impulsprogramm „Raus aus fossilen Brennstoffen“ bietet einen finanziellen Zuschuss in der Höhe von maximal 6.000 Euro. Für Niedrigeinkommensbezieher gibt es zusätzlich einen Bonus von 1.000 Euro. Wenn Sie in einer „Ölkesselfreien Stadt oder Gemeinde“ wohnen, von denen es bereits über 50 in Kärnten gibt, sind zusätzliche Förderungen möglich.

        Österreich bei Klimaschutz-Index abgeschlagen

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        Österreich beim Klimaschutz-Index abgeschlagen

        4. Jänner 2021

        Besonderer Aufhohlbedarf besteht beim Verkehr.

        Im jährlichen Klimaschutzindex liegt Österreich auf Platz 35 von 61 bewerteten Ländern. Die Berechnung ergibt sich aus den Kriterien CO2-Emissionen, Erneuerbare Energie, Energieverbrauch und Klimapolitik. Durch die hohen Treibhausgasemissionen liegt Österreich damit beispielsweise hinter Indien und China. In der Statistik wurden die ersten drei Plätze freigelassen, da laut den Herausgebern kein Land ausreichend wirkende klimapolitische Maßnahmen im vergangenen Jahr gesetzt hat. An vierter Stelle folgt Schweden.

        Der Klimaschutzindex wird von drei NGOs herausgegeben und die Methodik wurde 2017 an die klimapolitischen Maßnahmen des Pariser Klimaabkommen angepasst. Während Saudi-Arabien und die USA das Schlusslicht bilden, liegt die EU als Gesamtheit auf Rang 16. Neben Schweden stehen Großbritannien, Dänemark, Marokko, Norwegen und Chile an der Spitze des Indexes. Die Autoren sehen auch ermutigende Signale. So könnte ihrer Schätzung nach der Höhepunkt bei den weltweiten Emissionen von Kohlendioxid erreicht sein.

        Die Treibhausgasemissionen in Österreich sind in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Besonders drastisch ist die Lage beim Verkehr, dessen Emissionen binnen drei Jahrzehnten um mehr als 70 Prozent zulegten. Österreich stößt heute mit knapp 80 Millionen Tonnen jährlich mehr Treibhausgase pro Jahr aus als 1990. Entsprechend weit ist Österreich davon entfernt, seine derzeit gültigen 2030-Klimaziele von minus 36 Prozent CO2 (verglichen mit 2005) zu erreichen. Der Fiskalrat der Republik hat errechnet, dass dem Land bis 2030 Kosten von 2,1 bis 4,2 Milliarden Euro drohen, weil Nachkäufe von Emissionszertifikaten fällig werden.

        Neues Klimaschutzgesetz in Arbeit

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        Neues Klimaschutzgesetz in Arbeit

        7. Dezember 2020

        Das Klimaschutzgesetz definiert Emissionshöchstemengen - vielleicht ab 2021 neu

        Im Rahmen einer aktuellen Aussprache kündigte Bundesministerin Leonore Gewessler eine Novelle des Klimaschutzgesetzes (KSG) für Ende 2020 an. Das 2011 beschlossene und 2017 geänderte Klimaschutzgesetz setzt Emissionshöchstmengen für die Sektoren Energie und Industrie, Gebäude, Verkehr, Landwirtschaft, Abfallwirtschaft und fluorierte Gase fest. Die festgeschriebenen Emissionshöchstmengen sind noch bis Ende 2020 gültig, bislang gibt es keine Vorgaben für das kommende Jahr. Im Rahmen der aktuellen Aussprache betonte BM Gewessler allerdings, dass es beim Klimaschutz keine Tendenz gibt, die Ziele in Frage zu stellen.

        Das Klimaschutzgesetz ist eine wesentliche Säule aller österreichischen Bemühungen in Bezug auf die Klimapolitik. Die Maßnahmen zur Erreichung der Sektorziele werden gemeinsam zwischen dem Bund und den Bundesländern ausgearbeitet. Neben den Sektorzielen und den Maßnahmenprogrammen sieht das KSG vor, dass sich Bund und Länder auf eine Aufteilung der Kosten für den Fall einer Überschreitung der von der Republik Österreich jährlich einzuhaltenden Emissionslimits einigen. Dies wird nunmehr im Finanzausgleichsgesetz (FAG 2017) geregelt.

        Im Rahmen des Klimaschutzgesetzes wurde auch ein Gremium aufgesetzt, das die Politik über Grundsatzfragen zur österreichischen Klimapolitik berät. Das Nationale Klimaschutzkomitee (NKK) besteht aus Vertreter:innen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft und arbeitet im Lichte der Zielvorgaben des Pariser Klimaabkommens. Der jährliche Fortschrittsbericht des Klimaschutzgesetzes wird dem NKK und dem Nationalrat vorgelegt.

        Als Begründung für die späte Ausarbeitung des neuen Klimaschutzgesetzes nannte die Bundesministerin aktuelle Prioritäten. So stand bislang die Ausarbeitung des EAGs, des EEffGs und des Umweltbudgets im Vordergrund.

        Weiterführende Links: