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Mehr Geld für Klimaschutzmaßnahmen im Budget 2021 verankert

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Mehr Geld für Klimaschutzmaßnahmen im Budget 2021 verankert

Wien, 16. Dezember 2020

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Während das Budget vor allem durch die Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise geprägt ist, wurde vor allem im Bereich der Klimapolitik das Budget aufgestockt. Im Kapitel Klima gibt es eine Steigerung von 481 Millionen Euro auf nunmehr 681 Millionen Euro. Das bedeutet eine Aufstockung um 200 Millionen Euro und somit eine Erhöhung des Klimabudgets zum zweiten Mal in Folge. Ein Großteil des Budgets fließt in die Sanierungsoffensive und den „Raus aus dem Öl“-Bonus.

Für Umweltförderung im Inland stehen 110 Millionen Euro und für den Ausbau der erneuerbaren Energien 61,5 Millionen Euro bereit. Laut grünen Regierungsvertreter:innen dienen die Investitionen in das Klima auch, um sich „aus der der Krise hinaus zu investieren“. Auch in den Kapiteln Verkehr und Innovationen sowie Technologie gibt es Erhöhungen, wodurch auch in diesem Bereich positive Auswirkungen auf den Klimaschutz zu spüren sein werden. Auch für eine für 2021 angekündigte Steuerreform sind die ökologisierenden Maßnahmen wie bspw. die steuerliche Absetzbarkeit von Heizungsmodernisierungen wichtige Ankerpunkte. Die Steuerreform soll schrittweise eingeführt werden.

Die „Sanierungsoffensive“ und damit auch der „Raus aus Öl“ Bonus (der in gleicher Art und Weise auch für Gas, Kohle-/Koks-Allesbrenner und strombetriebene Nacht oder Direktspeicheröfen gilt), wird auch 2021 fortgeführt. Nach 142 Millionen Euro im heurigen Jahr stehen 2021 sogar 350 Millionen Euro für die Förderung der thermischen Sanierung und den Austausch fossiler Heizungsanlagen zur Verfügung. Dieser Rekord an Fördermittel seitens des Bundes wird durch Förderungen der Länder und vieler Gemeinden noch zusätzlich aufgestockt.

Resümee: Wer jetzt nicht seine Öl-/Gas- oder sonstige fossile Heizung gegen Fernwärme oder Erneuerbare Wärme tauscht, ist selbst schuld. Denn eines ist, was die Förderungen betrifft, klar: Besser wird’s nimma!

Weiterführende Links:

  • https://www.umweltfoerderung.at/privatpersonen/raus-aus-oel.html
  • https://www.klimaaktiv.at/erneuerbare.html

EU-Kommission präsentiert lang erwartete Renovierungsstrategie

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EU-Kommission präsentiert lang erwartete Renovierungsstrategie

Wien, 02. November 2020

Bereits letzten Dezember hat die EU-Kommission die Renovierungsstrategie als Teil des Green Deals angekündigt. Am 14. Oktober präsentierte sie die Strategie für einen EU-weite Renovierungswelle im Gebäudesektor. Im Rahmen der Renovierungswelle sollen insgesamt 35 Millionen derzeit nicht-energieeffiziente Gebäude in den EU-Mitgliedsstaaten in den nächsten zehn Jahren saniert werden. Insgesamt 23 Maßnahmen rund um Heizen/Kühlen, Nachhaltigkeit im Bausektor und eine Beschäftigungsinitiative für Grüne Jobs sollen zur Erreichung der Ziele beitragen.  

Die EU geht davon aus, dass ca. 85 bis 95 % des jetzigen Gebäudebestands in den Mitgliedsstaaten auch im Jahr 2050 noch genutzt werden. Die zentralen Ziele umfassen die Verdoppelung der Renovierungsquote, Ankurbelung der wirtschaftlichen Erholung und die Verringerung von Energiearmut. Die Prioritäten dabei liegen bei der Dekarbonisierung im Wärme- und Kältebereich, der Renovierung öffentlicher Gebäude und der Einbindung von Gebäuden mit besonders hohem Optimierungsbedarf in Bereich der Energieeffizienz. Ähnlich wie auch von der österreichischen Bundesregierung angestoßen, soll auch die Renovierung von Mietimmobilien diskutiert werden. Hier sollen Informationskampagnen Renovierungsanreize für Eigentümer und Mietparteien setzen. Eine Finanzierung über das Aufbauinstrument „NextGeneration EU“ soll zudem im Raum stehen, da der Umsetzung des Green Deals ein besonderes Gewicht bemessen wird.

Die Strategie wird in den nächsten Schritten im Rat, im Europäischen Parlament und im Ausschuss der Regionen diskutiert. Im Zentrum dieser Diskussionen soll der konkrete Umsetzungsbedarf, Finanzierungsmöglichkeiten und die Einbindung aller Aktionsebenen geklärt werden.

In Österreich obliegt die Umsetzung der Sanierungsstrategie den Bundesländern, auch die Ausarbeitung der Wärmestrategie ist seit längerem in Arbeit. Beispielsweise legen die zuständigen Wohnbaureferent:innen der Länder fest, wie bspw. minimale Dämmwerte für Wände definiert werden oder ob es eine Dreifachverglasung für Fenster braucht.

Weiterführende Links:

Investitionen in den Klimaschutz schaffen Jobs der Zukunft

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Investitionen in den Klimaschutz schaffen Jobs der Zukunft

Wien, 02. November 2020

Um das Klima zu entlasten, muss der CO2-Ausstoß weltweit drastisch reduziert werden. Auch das österreichische Regierungsprogramm thematisiert Maßnahmen in verschiedenen Sektoren, um diese Ziele zu erreichen. Vor allem soll aber die Produktion erneuerbarer Energien ausgebaut werden. Nun hat eine aktuelle Studie des Energieinstituts an der Johannes-Kepler-Universität Linz bestätigt, dass der Ausbau erneuerbarer Energie sowohl das BIP stärkt als auch zahlreiche neue Arbeitsplätze schafft. So würde sich das BIP bei jährlichen Investitionen von 4,5 Milliarden Euro um ca. 9,8 Milliarden Euro erhöhen und durchschnittlich 100.000 Arbeitsplätze geschaffen bzw. gesichert werden.

Um die Berechnungen durchzuführen, gingen die Expert:innen von einem Ausbau der erneuerbaren Energieproduktion um 42 Terawattstunden (TWh) aus. Das entspricht etwas mehr als einem Drittel der gesamten derzeitigen heimischen Energieproduktion. 15 TWh entfallen auf den Wärme-, Mobilitäts- und Industriesektor, während 27 TWh auf den Ausbau der erneuerbaren Energien entfallen. Die Wissenchaftler:innen erhoben die Daten wie bspw. die Ausbaupläne der zehn relevanten Technologien bis 2030 oder die notwendigen Investitionen über den Dachverband für Erneuerbare Energie. Diese Daten speisten die Studienautoren dann in ein am Energieinstitut entwickeltes volkswirtschaftliches Simulationsmodell ein.

Zusammenfassend können laut den Autor:innen somit 100.000 Arbeitsplätze und ein zusätzliches BIP von ca. 9,8 Milliarden Euro geschaffen werden. In den Berechnungen sind die durch Strukturwandel verlorenen Arbeitsplätze bereits eingerechnet. Den Berechnungen zufolge können durch den Ausbau erneuerbarer Energien außerdem 13 Millionen Tonnen an CO2-Emmissionen eingespart und somit die Hälfte der notwendigen Einsparungen erreicht werden. Nebenbei wird auch die Wettbewerbsfähigkeit des österreichischen Energiesektors gestärkt.

Weiterführende Links: