Die Heizsaison ist in vollem Gange und auch das Home-Office kehrt aufgrund der aktuellen Corona-Situation wieder zurück. Und ebenso steigen die Preise für Energie und Wärme empfindlich an. Genau der richtige Zeitpunkt also, um sich anzusehen, wie im Winter richtig geheizt wird und wie Energie und Geld gespart werden können.
Der wohl wichtigste Faktor, um Heiz- und Energiekosten zu sparen, ist die Heizung zu modernisieren. 80 bis 90 Prozent der Energiekosten eines Haushalts entfallen auf Heizung und Warmwasseraufbereitung – das heißt, das Sparpotenzial ist hier enorm. Mit einem Umstieg auf eine effiziente Heizanlage sind Einsparungen von bis zu 44 Prozent erzielbar. Energetische Sanierung wird im Moment in Österreich stark gefördert: Aktuell ist mit der Kombination von Bundes- und Landesförderungen eine Unterstützung von bis zu 11.000 Euro beim Heizungstausch möglich. In einigen Bundesländern wird auch der Heizungscheck durch Ihren Installateur gefördert, in anderen gibt es kostenlose Angebote zur individuellen Energieberatung.
Darüber hinaus sollten die folgenden 10 Tipps beachtet werden, um die Heizkosten im Blick zu behalten und die Heizung effizient und somit kostensparend zu nutzen.
- Schlaue Heizeinstellungen
Beim Heizen bzw. der Vermeidung von Heizkosten zählt jedes Grad! Die Verringerung der Raumtemperatur um 1 Grad Celsius bringt eine Heizkostenersparnis von etwa 6 Prozent. Allerdings kann eine zu kalte Temperatur nicht nur das Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden beeinflussen, sondern im Home-Office auch die Produktivität. Dabei hilft, wenn alle Räume mit einer eigenen Regelung (zum Beispiel Thermostatventile) versehen sind. Eine Heizungsregelung mit Tages-, Wochen- und Ferienprogramm bringt Komfort und spart Kosten.
Die Stufen des Thermostatventils dienen nur der Aussteuerung der Höchsttemperatur. Ist diese erreicht, hält das Thermostat die Wärmezufuhr an. Auf Stufe 3 heizt Ihr zum Beispiel angenehme 20 bis 21 Grad. Denn die Stufen an der Heizung sind nicht zufällig angeordnet. Sie zeigen recht genau an, wie warm es im Raum wird.
Stufen an der Heizung bzw. auf dem Thermostatventil
* (Sternchen): ca. 5° C, Frostschutz
Stufe 1: ca. 12° C
Stufe 2: ca. 16° C
Stufe 3: ca. 20° C
Stufe 4: ca. 24° C
Stufe 5: ca. 28° C
Auf dem Thermostat sind die einzelnen Stufen durch drei Striche unterteilt. Jeder Strich steht für ein Grad.
- Energiesparen beim Heizen – Nachtabsenkung der Heizung am Tag
Beim Verlassen der Wohnung sollte die Heizung nie komplett abgedreht werden. Denn es kostet viel Energie, kalte Räume wieder aufzuheizen. Zudem nimmt kalte Luft schlechter Feuchtigkeit auf, was zu feuchten Wänden und Schimmel führen kann. Für sparsames Heizen ist deshalb eine gleichmäßige Wärmezufuhr wichtig. Zudem sollte eine Mindesttemperatur von 16 Grad nicht unterschritten werden. Dafür sollte die Nachtabsenkung beim Verlassen der Wohnung aktiviert werden.
- Nachts Vorhänge zuziehen und Rollläden herunterlassen
Sparen beim Heizen beginnt dabei, möglichst wenig Wärme nach außen entfliehen zu lassen. Um den Wärmeverlust über die Fenster (wo die Wärme am häufigsten austritt) zu verringern, sollten nach Einbruch der Dunkelheit die Rollläden runtergelassen und Vorhänge oder Jalousien geschlossen werden.
- Richtig lüften
Ständig gekippte Fenster führen vor allem im Winter zu kalten Wänden und dauerhaften Energieverlusten. Hinzu kommt, dass das Mauerwerk um die Fenster auskühlt, sich Feuchte absetzen und Schimmel bilden kann. Lüften Sie deshalb kurz und kräftig bei abgeschalteter Heizung. Bei diesem Stoßlüften wird die Luft effizient ausgetauscht. Ideal sind zumindest 3x täglich mindestens fünf Minuten.
- Freie Heizkörper
Heizkörper sollten nicht mit Möbeln zugestellt oder mit Vorhängen verdeckt werden, um einen Wärmestau zu verhindern. Wer also möchte, dass sich die Heizwärme gut im Raum verteilen kann, schiebt Schreibtisch und Sofa beiseite und achtet darauf, dass die Gardine den Heizkörper nicht verdeckt.
- Fenster und Türen “dicht machen” – Hinter der Heizung dämmen
Fenster und Türen sollten abgedichtet werden, um Wärmeverluste zu vermeiden. Dafür reichen meist günstige Klebe-Dichtungsstreifen aus dem Baumarkt. Die Investition lohnt sich: In einem Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche könnt Ihr pro Jahr ca. 105 Euro an Kosten fürs Heizen einsparen. Und ebenso sollte Hinter der Heizung gedämmt werden. Mit einer Dämmung hinter dem Heizkörper wird der Wärmeverlust über die Außenwand reduziert. Die entsprechenden Dämmmatten sind im Baumarkt erhältlich.
- Heizung entlüften
Luft im Heizungssystem verhindert eine optimale Wasserverteilung. Gluckernde Geräusche und Heizkörper, die bei vollem Betrieb nicht warm werden, sind Signale dafür. Hier finden Sie eine Anleitung zum richtigen Entlüften. Durch regelmäßiges Entlüften kann jährlich Heizenergie im Wert von rund 25 Euro eingespart werden.
- Heizung richtig einstellen
Ein Hydraulischer Abgleich vom Profi – und somit eine perfekt eingestellte Heizung – kann Einsparungen von 25 Prozent bringen.
- Heizkessel reinigen
Durch eine jährliche Reinigung des Heizkessels durch Ihren Installateur kann Ablagerungen vorgebeugt werden. Bereits 1 Millimeter Ruß erhöht den Brennstoffverbrauch um bis zu 5 Prozent.
- Wassertemperatur prüfen
Bei Boilern und Warmwasserspeichern auf die Speichertemperatur achten. Mit 60 °C ist das Wasser ausreichend heiß und Keime werden abgetötet. Bei Durchlauferhitzern die tatsächlich benötigte Temperatur einstellen, um unnötigen Strom- und Wasserverbrauch zu vermeiden.