Wien, 4 September 2020
Eine gemeinsame Studie der Universität Klagenfurt, der WU Wien und anderen Unternehmen zeigt, dass das Bewusstsein für Klimapolitik in der Bevölkerung weiterhin anwächst. Obwohl durch die Corona-Krise andere Themen vor allem in der medialen Berichterstattung in den Hintergrund rückten, teilen 57 % der Befragten die Ansicht, dass der Klimawandel auch in Österreich zu spüren ist. Die Studie wird jährlich im Herbst durchgeführt – durch die aktuelle Situation wurde eine Befragung im Juni eingeschoben.
Die Studie zeigt, dass die Akzeptanz für erneuerbare Energie trotz der aktuellen Pandemie anhaltend hoch ist. Dies hat zur Folge, dass immer mehr Menschen klima- und energiepolitische Maßnahmen der Regierung fordern, da ihnen die Bemühungen vonseiten der Regierung zu gering sind. Allerdings verorten die Konsument:innen die Verantwortung nicht nur bei der Politik: Das Interesse an Elektromobilität und nachhaltigen Produkten zeigt, dass immer mehr auch die Konsument:innen ihre Anliegen selbst in die Hand nehmen.
An der Studie nahmen 1.000 Befragte im Alter von 18 bis 70 Jahren teil. Die Ergebnisse zeigen den erneut steigenden Stellenwert der Klimakrise im Vergleich zum Vorjahr. Beispielsweise stieg die Unterstützung für die Forderung, den Klimaschutz als Staatsziel in die Verfassung aufzunehmen, im Zeitraum zwischen den Befragungen um 6 % auf 59 % an. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Fragen nach einer Kerosinbesteuerung oder der Einführung von CO2-Zöllen. Auch die Ökologisierung des Steuersystems wurde von 57 % der Befragten begrüßt. Knapp die Hälfte der Befragten sieht in der Klimakrise eine vergleichsweise größere Gefahr für das Wohlergehen der Menschen in den nächsten zehn Jahren. Allerding stehen 83 % dem derzeitigen positiven Klimaeffekt, der durch die COVID-19-Einschränkungen herbeigeführt wurde, skeptisch gegenüber. Ohne wirksame Investitionen in den Klimaschutz ist für mehr als die Hälfte die nächste Krise programmiert.
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