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Ist eine Flächenheizung richtig für mich?
Wien, 15. Juni 2020
Fußbodenheizung und andere Flächenheizformen sind längst nicht nur mehr etwas für Luxus-Apartments – in vielen Neubauten sind sie bereits Standard. Wo kommt diese Heizungs-Lösung sinnvoll zum Einsatz? Welche Vor- und Nachteile hat sie? Welche unterschiedlichen Varianten gibt es? Die wichtigsten Fakten hier im Überblick.
„Flächenheizung“ ist ein Oberbegriff für verschiedene Heizungsvarianten, die die Wärme über die Flächen der Bauteile eines Gebäudes abgeben: Fußboden-, Wand- und Deckenheizungen. Außerdem können sie im Sommer zur Kühlung der Räume genutzt werden. Dabei wird kaltes Wasser durch die Rohrleitungen gepumpt.
Anders als viele Heizkörpersysteme übertragen Flächenheizungen die Wärme nicht an die vorbei strömende Luft, sondern über Wärmestrahlung – so ähnlich wie die Sonne. Die thermische Energie wird dabei gleichmäßig über große Flächen abgegeben und erst beim Auftreffen auf feste Körper wie Wände oder Personen wirksam.
Temperatur senken – Heizkosten senken
Das fühlt sich nicht nur gut an, sondern hilft auch dabei, Heizkosten zu sparen. Da die gleiche Raumtemperatur dabei auch mit kühleren Oberflächen erreicht werden kann – der Fußboden wird nie so heiß wie ein Heizkörper – kommt eine Flächenheizung mit geringeren Systemtemperaturen aus. Anders als bei Heizkörpern, bei denen das Heizwasser oft auf mindestens 60 Grad Celsius erwärmt werden muss, reichen dabei weniger als 45 Grad Celsius im Heizungsvorlauf.
Auf diese Weise kann die Luft-Temperatur ohne Einbußen im Komfort um ein bis zwei Grad abgesenkt werden. Allein ein Grad Celsius kann die Heizkosten dabei schon um etwa 6 Prozent senken. Weil die Temperaturanforderungen der Heizung niedriger sind, eignen sich Flächenheizungen ideal zum Einsatz in Kombination mit moderner Brennwerttechnik, Wärmepumpenheizungen und Solarthermie.
Boden, Decke, Wände?
Wo die Flächenheizung verlegt wird, richtet sich nach dem Gebrauch der Räume. In vielen kommerziellen Flächen kommen Deckenheizungen zum Einsatz. Diese können leicht großflächig, an der Oberfläche der Decke eingebaut werden, werden nicht durch Möbel verstellt und eignen sich gut zur Kühlung . Vor allem im Badezimmer werden Fußbodenheizungen als angenehm empfunden, kommen aber auch in anderen Wohnräumen zur Anwendung. Dass die Heizungsrohre meist unter dem Estrich verlegt werden, hat ein etwas träges Heizungsverhalten zur Folge – die Wärme geht zuerst „in den Boden“, bevor sie im Raum spürbar wird. Dafür speichert der Boden die Wärme und gibt sie gleichmäßig ab – die Heizung muss also nicht dauernd laufen, um den Raum warm zu halten. Auch Wandheizungen werden meist nahe der Oberfläche eingebaut. Grundsätzlich gibt es aber an allen Flächen die Möglichkeit, entweder Heizungsrohre tief zu verlegen oder fertige Platten an der Oberfläche zu montieren. Ihr MeineHeizung-Installateur kann Sie hierzu ausführlich beraten.
Vor- und Nachteile einer Flächenheizung
Zu bedenken bei der Anschaffung einer Flächenheizung sind die baulichen Verhältnisse – in einem Altbau etwa kann sie mit großem Aufwand verbunden sein, und manche Formen sind vielleicht nicht möglich. Bei der Verlegung einer Flächenheizung ist gewerke-übergreifendes Handeln wichtig, bei Neubau ebenso wie bei der Heizungsmodernisierung: Die Planungs- sowie Ausführungsarbeiten von z.B. Architekt, Heizungsinstallateur, Estrichleger, oder Parkett-Leger müssen koordiniert werden.
Dafür gibt es viele Plus-Punkte für Flächenheizungen: Da sie in Wand, Boden Decke sitzen, gibt es keine Heizkörper, die die Gestaltung und Einrichtung eines Raums einschränken und Platz wegnehmen. Weil sie den Raum vor allem mit Wärmestrahlung erwärmen, wirbeln sie weniger Staub auf als andere Heizungen, die die Luft erwärmen und so zum Zirkulieren bringen – sind also gut für Allergiker geeignet. Sie können Energie sparen und Räume gemütlich machen.